Tenotomie- Tenodese der LBS- lange Bizepssehne

Die lange Bizepssehne entspringt, anders als die kurze Bizepssehne, direkt aus dem Schultergelenk. Sie setzt am Knochen oberhalb der Gelenksfläche des Schulterblattes an und strahlt mit ihren Fasern in den meniskusartigen Knorpelring (Labrum glenoidale) ein. Sie zieht dann zum Oberarm und wird in ihrer Führung (Sulcus bicipitalis) von einem Schlingensystem (Bizeps Pulley) vor Instabilität geschützt. Durch akute Verletzungen aber vor allem durch chronische Überlastungen kommt es zu einer fortschreitenden Auslockerung am Ansatz der Sehne am Knochen (SLAP- Verletzung) oder zur Schädigung des Pulley Systems. Bei übermäßiger Belastung über Kopf können auch bei stabilen Verhältnissen starke Schmerzzustände im Bereich der Bizepssehne mit Beschwerden an der Schultervorderseite und Ausstrahlung in den Bizepsmuskel am Oberarm entstehen. Die Lösung wäre dann, falls eine Physiotherapie zu keiner Linderung der Beschwerden führt, eine Tenotomie oder Tenodese der langen Bizepssehne. 

Bei der Tenotomie wird die Sehne knapp am Ansatz am Knochen abgesetzt und der freie Sehnenstumpf verödet und verbreitert. Aufgrund der Muskelspannung kommt es dann zu einem Zurückrutschen der Sehne zum Oberarm, wo sie dann einwachsen kann und wieder eine feste Verbindung findet. Bei der Tenodese wird die Sehne ebenfalls knapp am Ansatz abgesetzt und dann im Bereich des Oberarmes mit einer Schraube oder mit einem Knochenanker fixiert. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile, die dann individuell besprochen werden müssen. 

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